Ganz gemütlich war die Nacht
nach Sieben bin ich erst erwacht.
Die Kälte der Nacht kriecht unter meine Decke
wogegen ich heißen Kaffee und Kekse hätte.
Ich will raus in die Natur...
wo bleibt denn heut mein Michl nur?
Er sagt, er kommt heut nicht zum Weiher
stattdessen färbt er Ostereier.
Ohne darüber zu schimpfen und zu stöhnen
werd' ich mich mit einem Spaziergang verwöhnen,
dick eingemummt, weil mir so kalt
gehe ich mich Stöcken in Richtung Wald.
Nach ein paar Metern wird mir klar,
dass zwei Hosen, Stulpen und drei Jacken
zu viel des Guten war.
Jetzt kommt auch noch die Sonne raus,
ich zieh' schon mal die Stulpen aus...4
Kein Mensch begegnet mir
und auch kein Tier.
Da hört man Vögel singen,
wie fröhlich ihre Stimmchen klingen!
Oder sind sie vielleicht empört
weil ihr Zuhaus' vom Borkenkäfer zerstört?
Tausende Bäume fielen ihm schon zum Opfer,
kaum ein Versteck noch für Rehe, Hirsche und Klopfer.
Doch die Büsche, dessen Knospen unbeeindruckt sprießen
lassen meine Augen jucken und die Nase niesen.
...Da raschelt es neben mir im Wald
kommt jetzt ein Böser und macht mich kalt?
Nach dem ersten Schrecken stell' ich fest
- es war nur ein Knacken im Geäst.
So ganz allein zu gehn
ist wirklich nicht schön.
Ich steige über Eimer und Bänder
die säumen zurzeit die Straßenränder
und schützen auf ihre eigene Weise
die Kröten auf ihrer Hochzeitsreise.
Nach einer Stunde bin ich zurück
empfinde den Spaziergang als großes Glück,
weitab von Klima- und Corona-Sorgen,
um heute, morgen und übermorgen...