17. März 2022
Pünktlich zum Start zur ersten Tour des Jahres 2022 gibt die Bordbatterie ihren Geist auf. Das heißt: Zunächst muss Frieda ohne Mover durch die Welt rollen. Das macht ihr offensichtlich nicht allzuviel aus – mir allerdings schon!
20.März 2022
So richtig unterwegs bin ich noch nicht. Aber immerhin ist Frieda schon die ersten Kilometer in diesem Jahr gerollt: Vom Dauerstellplatz in Seck nach Hause. Und dann kommen die notwendigen Dinge: Erst neue Reifen, dann zu Harry, meinem Wohnwagenhändler in der Pfalz. Und danach ins Elsass… ok, nur für zwei Nächte, aber immerhin das erste Mal Frankreich in diesem Jahr.
Das ist der Plan.
Aber es geht schon turbulent los: Akku leer vom Akkuschrauber – guten Morgen, Inge, das hättest du ja mal kontrollieren können. Ebenso die Batterien der Mover-Fernbedienung. Aber gut, das lässt sich ja beheben. Und dann kommt der Moment, vor dem ich mich schon lange gefürchtet habe: Der Mover meldet sich mit einem sanften Knurren aus dem Winterschlaf zurück. Mühsam ruckelt er an Frieda, die sich tatsächlich einige Zentimeter bewegt, bevor sie bockig stehen bleibt.
Ähhh… und jetzt???
Glücklicherweise gibt es nette Nachbarn, die beim Schieben helfen. Und tatsächlich haben wir Frieda soweit vom Stellplatz bugsiert, dass sie sich mühelos ankoppeln lässt. Nur das Vorzelt hat eine Kampfspur davongetragen. Mist. Ich will es in zwei Wochen verkaufen. Aber endlich bin ich wieder auf der Straße – mit Frieda im Schlepptau. Sie scheint sich ebenso zu freuen wie ich, hüpft und tänzelt an ihrem Haken. Ok, vielleicht liegt es auch an ihrem leeren Magen, ich musste sie ja ausräumen für ihr alljährliches Ereignis rund um ihren Geburtstag: Frieda muss zur Dichtheitsprüfung. Das muss sie sieben Jahre lang – genauso lange gibt Sterckeman Garantie, dass keine Wasserschäden auftreten. In diesem Jahr – zu ihrem fünften Geburtstag – ist nicht nur die Dichtheitsprüfung dran, sondern auch der TÜV und die Gasprüfung. Und zu allem Überfluss braucht sie auch noch neue Reifen. Aber soweit ist es ja noch nicht.
Zunächst stehe ich vor der Frage: Wie kriege ich Frieda in unseren Hof??? Das ist nur eine schmale Einfahrt: auf der einen Seite die Dachrinne, auf der anderen eine Mauer… puhhhhh… meine Fähigkeit, ein Gespann rückwärts einzuparken hat noch Optimierungspotenzial. Ja, ich gebe zu, ich kann es nicht. Eine Nebenerscheinung dessen, dass der Gesetzgeber glaubt, so alten Führerscheinbesitzern wie mir könnte er das Gespannfahren auch ohne B96 zutrauen.
Also – wie löse ich das Problem?
Erstmal gar nicht. Ich wollte ja schon immer mal ein ADAC-Training machen. Ja, ich wollte… irgendwann… Hab’ ich aber nicht. Das hab’ ich jetzt davon.
Was tun?
Ich könnte ja ein wenig üben, auf einem leeren Parkplatz zum Beispiel – auch das wollte ich schon längst getan haben. Wollte ich.
Jetzt ist es zu spät. Meine letzte Hoffnung ist ein Supermarkt-Parkplatz in Usingen. Hier kämpfe und schiebe ich, vorwärts, Rückwärtsgang rein, einschlagen…nein, nicht so, wie ohne Hänger…wieder nach vorn… und wieder zurück…einschlagen…gaaanz vorsichtig… uff.
Frieda macht diskussionslos das, was mein Auto ihr vorgibt. Muss sie ja. Vorbeikommende Passanten tun so, als würden sie meine hilflosen Bemühungen nicht bemerken. Danke:-) Nach einer halben Stunde Gekurbele lautet mein Beschluss: genug geübt, besser wird`s nicht – also ab nach Hause. Dort gelingt es mir tatsächlich, Frieda rückwärts auf den Parkplatz zu bugsieren. Na gut, ein wenig mussten wir dann doch noch schieben…
Morgen bekommt Frieda eine neue Bordbatterie.
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