4. September 2023
Ich stehe früh auf. Richtig früh, um 5 Uhr. Will ja noch meine Vokabeln lernen (wie jeden Tag), und dann pünktlich um 8 Uhr in der Schule sein.
Das funktioniert auch. Bin mit sechs anderen - ausschließlich englischen Muttersprachlern - in der Schule. Die Zeit vergeht, ich erfahre vieles über die Lebensplanungen der anderen Schüler, die doch einige Jahrzehnte weniger zählen als ich: Da sind die zwei jungen Ärzte, die französisch lernen, weil sie nach Afrika zur humanitäre Hilfe gehen wollen. Da ist die Amerikanerin, die eine Zeitlang in Deutschland gelebt hat, und nun beschlossen hat, französisch zu lernen. Später werde ich noch auf Ernst treffen, den Arzt aus Österreich, der zwar Englisch und Spanisch fließend spricht, aber eben kein Französisch... und nebenbei noch Chinesisch lernt, weil seine Schwiegertochter Chinesin ist...
Ich liebe diese bunten Gruppen mit Menschen aller Länder. Ich liebe diese weltoffene, positive Atmosphäre, die all diese Sprachkurse gemein haben.
Aber zurück zum Beginn. Nachdem es mittlerweile fast neun Uhr ist, entdecke ich am Eingang ein Schild, dass darauf hinweist, dass der Empfang im Haus Nummer 33 ist. Und wo sind wir hier??? Ich bin - wie die anderen auch - einfach dem Schild "ILA" gefolgt.
Im Nachbarhaus finde ich tatsächlich die Mitarbeiterinnen der Rezeption, die mich in irgendeinen Kurs stecken. Aus dem ich wieder rausgeholt werde, um in einen anderen Kurs eingewiesen zu werden. Freundlichkeit und Organisation haben noch Ausbaupotenzial...
Zumindest sitze ich jetzt mit anderen Studenten im Klassenzimmer, und wir vertreiben uns die Zeit, um uns vorzustellen, und uns unsere Lebensgeschichten zu erzählen... bis es endlich zehn Uhr ist, und unsere Lehrerin, Angelique, erscheint.
Angelique macht ihren Job gut und entschädigt für den Trubel beim Empfang.
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